Häufige Anlegerfragen zu ImmunoLogik

Zu Beginn einer neuen Kampagne tauchen immer Fragen auf, die nicht zwingend alle durch die Projektbeschreibung abgedeckt sind. Daher freuen wir uns stets über weiterführende Fragen von Investoren, die wir bilateral beantworten. Da wir als Wissenschaftler für den Erkenntnisgewinn und den freien Austausch von Wissen und Informationen glauben, möchten wir heute die am häufigsten gestellten Fragen anderer Crowd-Investoren und unsere Antworten mit Ihnen teilen.

Was unterscheidet Sie bzw. Ihren Lösungsansatz für den Wirkstoffkandidaten IML-206 von Ihren Mitbewerbern? Haben Sie gegenüber all diesen Ansätzen einen entscheidenden Vorteil oder hat die Konkurrenz einen gleichen oder besseren Ansatz?

Zurzeit werden viele umgewidmete Medikamente, die eigentlich für eine andere Indikation entwickelt wurden, in ihrer Wirkung gegen SARS-CoV-2 getestet. Viele dieser Medikamente weisen schwerwiegende Nebenwirkungen auf und/oder haben ein erhöhtes Risiko, dass Resistenzen entstehen, da sie das genetisch variable Virus angreifen. Unser Wirkstoffkandidat verfolgt dagegen einen innovativen Ansatz, den nach unserem Kenntnisstand kein Mitbewerber fokussiert. Er blockiert ganz bestimmte zelluläre Bausteine der Wirtszelle, auf die SARS-CoV-2 und sehr wahrscheinlich auch eine ganze Bandbreite anderer Coronaviren zwingend zur Vermehrung angewiesen sind. Das hat zwei entscheidende Vorteile, die den meisten Wettbewerberansätzen überlegen sind:

  • Das Risiko einer Resistenzbildung ist sehr gering, da Bausteine der Wirtszelle sehr viel langsamer mutieren als die des Virus.
  • Es ist zu erwarten, dass IML-206 nicht nur bei der jetzigen SARS-CoV-2 Pandemie, sondern auch bei zukünftigen Ausbrüchen von neuen Coronaviren effektiv wirksam sein wird.
  • Warum soll ein Virus mit eigener mRNA auf Proteine der Wirtszelle angewiesen sein?

    Das Virus bringt zwar seine eigene mRNA mit, doch wie alle Viren (die keine Lebewesen sind und nicht eigenständig überleben können), ist auch SARS-CoV-2 unter anderem auf ganz bestimmte Proteine der Wirtszelle, sogenannte deubiquitinierende Enzyme (DUBs) zwingend angewiesen. Ohne deren Hilfe kann das Virus sich nicht replizieren. Wir arbeiten schon 8 Jahre auf dem Gebiet der DUBs und konnten bereits für HIV zeigen, dass sie für die Virusvermehrung von entscheidender Bedeutung sind. (Publikation in einem führenden Fachjournal der Virologie). Auch bei SARS-CoV-2 ist dies der Fall. Ohne bestimmte funktionsfähige DUBs kann SARS-CoV-2 sich nicht replizieren. Das konnten wir in unseren Experimenten bereits zeigen. Unsere Erkenntnisse wurden von Forschern des Universitätsklinikums Tübingen unabhängig bestätigt.

    Der Vorteil, dass wir mit dem Wirkstoffkandidaten nicht direkt Komponenten des Virus selbst angreifen besteht darin, dass das Risiko einer Resistenzbildung weitaus geringer ist. Proteine der Wirtszelle sind genetisch wesentlich stabiler als virale. Weiterhin sind DUBs nicht nur für SARS-CoV-2, sondern auch für eine ganze Bandbreite anderer Coronaviren überlebenswichtig, was wiederum bedeutet, dass wir mit unserem Wirkstoffkandidaten höchstwahrscheinlich nicht nur SARS-CoV-2, sondern auch andere, zukünftig auftretende Coronaviren effizient blockieren können.

    Gibt es eine externe unabhängige Stelle, die Ihre Erfolgsaussichten teilt bzw. Fachleute, die an einem Erfolg zweifeln?

    Unsere bisherigen Ergebnisse zu IML-206 wurden unabhängig vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Hygiene und Virologie am Universitätsklinikum Tübingen bestätigt. Nach unserem Kenntnisstand haben bislang keine Fachleute Zweifel geäußert.

    Erfahrungsgemäß kann man von der Viabilität einer Zellkultur nicht auf die Unbedenklichkeit eines Wirkstoffs im Organismus schließen. Sie haben aber bislang nur in Zellkulturexperimenten gezeigt, dass der Wirkstoff unbedenklich ist und keine Nebenwirkungen hat. Warum gibt es keine Daten aus Tierversuchen?

    Es stimmt natürlich, dass die Daten aus den Experimenten in Zellkultur nicht immer auf die Situation in vivo (im Lebewesen) zutreffen. Dennoch geben sie meistens zuverlässige Hinweise auf die Toxizität des Wirkstoffes in vivo. Tierversuche vor unseren bisherigen anderen Versuchen durchzuführen, war jedoch aus ethischen und rechtlichen Gründen verboten. Da unterliegen wir wie bei jeder anderen pharmazeutischen Entwicklung dem regulatorisch vorgeschriebenen jahrelangen Prozess. Natürlich ist geplant, mit unserem Wirkstoffkandidaten als einen der nächsten Schritte auch vorgeschriebene Tierversuche anzugehen. Auch dafür führen wir gerade die Finanzierungsrunde durch.

    Ich vermute, das Patent der Firma ist aktuell „pending“ und daher noch nicht veröffentlicht. Reicht man nicht normalerweise eine Erstanmeldungen mit einem ganzen Cluster an Stoffen ein?

    Die Frage zum Patent der Firma ist aufgrund ihrer Wichtigkeit für Innovationen durchaus berechtigt. Wir haben zwei Prioritätsanmeldungen für IML-206 bei SARS-CoV-2 eingereicht. Patentanmeldungen werden erst ca. 18 Monate nach der Anmeldung veröffentlicht. Die Patentanmeldungen befinden sich noch in der Prüfphase. Wir haben in der Tat in der ersten Prioritätsanmeldung alle Substanzen der Wirkstoffklasse von IML-206 für coronavirale Infektionen beansprucht. In der zweiten haben wir uns auf IML-206 und strukturell sehr ähnliche Substanzen fokussiert. Dies ermöglicht uns, unter unserem Prioritätsdatum weitere Substanzen der Wirkstoffklasse von IML-206 zu beanspruchen, sobald dazu belastbare Versuchsdaten vorliegen.

    Bei der ersten Crowdfunding Kampagne 2017/18 lag die maximale Investmentsumme pro Emittenten bei 10.000 €. Besteht diese Beschränkung noch?

    Im vergangenen Jahr wurde das Limit für Privatanleger nach dem Kleinanlegerschutzgesetz auf 25.000 € pro Emittenten angehoben. Kapitalgesellschaften können auch bis 100.000 € investieren.

    Wir hoffen, mit den Antworten so manche Unklarheiten beseitigt zu haben. Sollten Sie darüber hinaus noch Fragen zu unserem Projekt haben, können Sie diese gern an Aescuvest unter kontakt@aescuvest.de senden, damit wir diese beantworten. Wir freuen uns über Ihre Fragen.